Schnurzpiepegal
Barbara Steinitz
Bilderbuch S
Inhalt: In der Stadt sehen alle Hunde wie ihre Herrchen oder Frauchen aus. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen: Leonoras Hund Fidelio sieht ihr leider überhaupt nicht ähnlich und Joschkas Hund Pistazia sieht auch nicht so aus wie er. In der Stadt spotten alle Leute darüber und das setzt den beiden schlussendlich so zu, dass sie ihre Hunde tauschen, weil sie zum anderen scheinbar besser passen. Das macht sie aber nur unglücklich und als sie sich das nächste Mal treffen, tauschen sie zurück und verlieben sich bei der Gelegenheit auch noch ineinander. Und nun geht jeder mit jedem – wie sie wollen und ob es den anderen passt, ist ihnen schnurzpiepegal.
Anmerkungen: Eine witzige Geschichte, die zeigt, dass es einem egal sein kann, was andere denken, solange man selber glücklich ist. Man darf auch anders sein und muss sich nicht dem Diktat der Mehrheit beugen.
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Die grauen Riesen
Raffaela Schöbitz
Bilderbuch G
Inhalt: Emma geht in die Schule, wo die Lehrer als graue Riesen über die Kinder wachen. Einer dieser grauen Riesen nennt Emma „Knollennase“. Sie kann zuerst mit dieser Bezeichnung gar nichts anfangen, doch als sie sich dann im Spiegel anschaut, sieht sie es selber. Da, wo zuerst ihre Nase war, bildet sich nun eine Knolle, die immer größer wird. Mama und Papa sagen zwar nichts, aber Emma ist sich sicher, dass sie schon lange wissen, was da in ihrem Gesicht vor sich geht. Sie versteckt am nächsten Tag ihr Gesicht hinter einem Buch und ist völlig verunsichert. Der Lehrer nennt ein Mädchen „Triefauge“, das sich aber gar nichts draus macht. Da erkennt Emma, dass sie gar keine Knollennase hat. Sie lässt das Ganze aber nicht einfach so auf sich beruhen, sondern geht am nächsten Tag mit einer Kartoffel im Gesicht in die Schule. Und der Riese versteht und entschuldigt sich.
Anmerkungen: Das Buch eignet sich gut, um mit den Kindern über die Themen Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung zu sprechen. Wie sehr lasse ich das, was andere über mich sagen, an mich heran? Mache ich es wie Emma, die sich dann selber mit den Augen des Anderen sieht, oder wie Lotte, die sich selber schön findet, so wie sie ist. Da auch Kinder immer wieder mit Kommentaren zu ihrem Aussehen oder ihrem Wesen konfrontiert sind, kann es hilfreich sein, sich anhand dieser Geschichte mit diesen Themen auseinander zu setzen.
Das Buch hat einen besonderen Illustrationsstil. Die grauen Riesen sind im ganzen Buch nur unterhalb des Kopfes zu sehen. Erst in der Schlussszene, als der Lehrer sich bei Emma entschuldigt, bekommt er ein Gesicht.
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Wau Wau Miau!
Blanca Lacasa Gómez
Bilderbuch W
Inhalt: Fabio sieht zwar aus wie ein Hund, doch er verhält sich ganz anders. Er bellt nicht, holt keine Stöckchen und wedelt nicht mit dem Schwanz und auch die Versuche seiner Familie, ihn zu Hundesachen zu animieren, ändern nichts daran. Eines Nachts merkt der Junge Max, dass Fabio verschwunden ist. Er beginnt, ihm nachzuspionieren und entdeckt, dass sich der Hund jede Nacht mit den Nachbarskatzen trifft, um Mäuse zu jagen, sich die Krallen zu schärfen oder sich in Wollknäueln zu verheddern. Während Fabio unter Hunden gelangweilt und traurig wirkt, blüht er bei den Katzen auf und miwaut mit ihnen, was eine Mischung aus Bellen und Miauen darstellt. Am nächsten Tag beginnt Max, ganz anders mit Fabio umzugehen, gießt ihm Milch in eine Schale und miwaut leise, woraufhin Fabio schnurrend den Kopf an Max' Beinen reibt und ihm freudig das Gesicht abschleckt.
Anmerkungen: Eine humorvolle und wunderschön illustrierte Geschichte, die das Thema der Rollenerwartungen aufgreift und zeigt, dass es darum geht, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist und dass das die Basis einer gelingenden Beziehung ist. Man kann die Botschaft des Buches dann auf jedes andere Thema übertragen und über Erwartungen an andere Menschen und über Rollenbilder ganz allgemein sprechen.
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Der Mann, der eine Blume sein wollte
Anja Tuckermann, Mehrdad Zaeri, Uli Krappen
Bilderbuch M
Inhalt: Es reicht einem Mann nicht mehr, einfach nur ein Mann zu sein, der täglich zur Arbeit geht, in seiner Freizeit Fußball spielt und zu Hause fernsieht. Er möchte eine Blume sein und auf einer Wiese stehen. Zuerst eine Butterblume, dann eine hochgewachsene rote Mohnblume, danach die Blume an einem Strauch, die unerhört gut duftet, daraufhin eine Blume an einer Linde, über der Welt schwebend, und schließlich die Blume, die ganz oben auf einem Berg als einzige blüht. Als der Mann lange genug eine Blume war, will er eine Frau sein und Kleider tragen in allen Farben, an die er nur denken kann. Als Frau kann er Blumen im Haar haben und lange Röcke anziehen, die weit schwingen, wenn er sich dreht. Am Ende wird er wieder ein Mann, der zum Fasching als Blumenwiese geht und so sein Glück findet.
Anmerkungen: Das Buch ist sowohl von den Illustrationen als auch vom Inhalt her etwas ganz Besonderes. Der Text erzählt wunderbar von den Sehnsüchten des Mannes nach einem Leben, das mehr bietet als das, was er kennt. Wir erfahren seine Träume, seine Gefühle, die er zunächst nur für sich zu Hause lebt. Doch je mehr Raum er ihnen gibt, desto bunter wird sein Leben, desto mehr Kraft bekommen sie. So findet er auch einen Weg, sie im Außen zu leben und damit sein Glück zu finden. Es geht also darum, zu seinen Gefühlen zu stehen, Mut zu haben, auch anders zu sein.
Die Bilder bilden eine perfekte Einheit mit dem Text und erzählen diese Geschichte weiter. Anfangs sind sie grau, leer, eintönig. Je bunter und kraftvoller die Träume des Mannes werden, desto bunter werden auch die Bilder. Zunächst sind es nur kleine grüne Halme, die hier und dort sprießen. Dann werden sie zu Blüten, die immer raumgreifender werden und die Welt immer bunter machen.
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Freunde kann man nie genug haben
John Kelly, Steph Laberis
Bilderbuch F
Inhalt: Die Ente möchte gerne neue Freunde und so bewirbt sie sich beim Löwenclub, bei den Schlangen, bei den Elefanten und überall hört sie, dass sie nicht mitmachen kann, weil sie anders ist und bestimmte Dinge nicht so gut kann wie die anderen. Schließlich reicht es ihr und sie eröffnet einen eigenen Club, in dem alle willkommen sind – egal, wie sie aussehen und was sie können. Und das gibt einen Riesenspaß.
Anmerkungen: Eine sehr nette und humorvolle Geschichte mit wenig Text und sehr lustigen und ausdrucksstarken Illustrationen
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Als die Raben noch bunt waren
Edith Schreiber- Wicke, Carola Holland
Bilderbuch A
Inhalt: Früher waren die Raben richtig bunte, kunterbunt geradezu. Sie sind glücklich, bis der Schneemann eines Tages die unheilvolle Frage stellt, wer denn nun eigentlich die richtige Farbe für einen Raben hat, wer denn nun eigentlich wie ein echter Rabe aussieht. Damit beginnt nun unter den Raben ein erbitterter Streit darüber, wer der echte Rabe ist und wie ein echter Rabe zu sein hat. Es bilden sich Gruppen, es wird gekämpft, demonstriert und geschrien. Doch dann kommt ein Regen, der alle Raben schwarz macht.
Anmerkungen: Fast schon ein Klassiker, der den Wert der Vielfalt zeigt und wie sinnlos es ist, zu denken, dass es nur eine Art gibt, um „richtig“ zu sein. Bietet auch viele Anregungen für den Kunstunterricht, z.B. unter https://www.kunstgalerie-derrotehahn.de/klasse-1-3-2013-2014/
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Spriedel
Antoinette Portis
Bilderbuch S
Inhalt: Immer und ewig die gleichen alten Lieder! Der Spatz ist es leid. Lass die anderen ruhig "Gurr", "Tschilp" und "Krächz" sagen! Er sagt "Spriedel"! "Kleine braune Spatzen sagen Piep!", sagt die Krähe. Doch da ist es schon nicht mehr aufzuhalten. Und bald krakeelen auch die anderen Vögel alles Mögliche, nur nicht: Gurr, Tschilp, Krächz und Piep.
Anmerkungen: Ein sehr witziges Buch, das dazu ermutigt, seinen eigenen Ideen zu folgen und das zu tun, was einem richtig erscheint. Es lädt auch zu eigenen Sprachspielen und Wortkreationen ein. Gut geeignet auch zum szenisch umsetzen.
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Ich wär so gern …. dachte das Erdmännchen
Werner Holzwarth, Stefanie Jeschke
Bilderbuch I
Inhalt: Das Erdmännchen beobachtet die anderen Tiere im Zoo und beneidet sie um das, was sie können und wie sie sind. Doch auch die anderen sehen das Erdmännchen und beneiden es um das, was es kann und weiß.
Anmerkungen: Eine nette und einfache Geschichte, die zeigt, dass jeder und jede von uns Qualitäten hat und dass es darum geht, diese zu erkennen und zu schätzen.
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Fledolin verkehrt herum
Antje Damm
Bilderbuch F
Inhalt: Fledermäuse hängen mit dem Kopf nach unten – nur eine nicht. Das ist Fledolin. Er fühlt sich nur wohl, wenn er verkehrt herum ist. Er fragt sich zwar, warum er anders ist, als die anderen und wünscht sich wie sie zu sein. Aber sie zeigen ihm auf, dass es auch sein Gutes hat, dass er anders ist. Und nachts als die Fledermäuse sich die Bäuche vollschlagen, vergessen alle, wo oben und unten ist.
Anmerkungen: Eine sehr nette Geschichte, die zeigt, dass jeder richtig ist, wie er ist und dass alles seine Vor- und Nachteile hat. Auch sehr gelungene Illustrationen. Man kann sicher auch im KuTe – Unterricht gut mit dem Buch arbeiten.
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Lilli und Lotte. Erbse und Karotte
Morag Hood
Bilderbuch L
Inhalt: Die Erbse Lilli lebt unter Erbsen, alle um sie herum sehen ihr zum Verwechseln ähnlich. Alle außer Lotte. Lotte ist keine Erbse. Sie ist viel zu groß, um eine Erbse zu sein und ziemlich orange. Sie ist eine Karotte und damit grundverschieden. Doch das tut der Freundschaft keinen Abbruch und die beiden verstehen sich prächtig.
Anmerkungen: Ein ganz einfaches Buch, das aber von der Illustration und auch vom pointierten Text her sehr besonders ist. Es zeigt das bedingungslos-unkomplizierte Zusammensein zweier unterschiedlicher Wesen, ohne dabei über Ausgrenzung zu sprechen.
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Das Beste überhaupt. Meerschwein sein
Lorenz Pauli, Kathrin Schärer
Bilderbuch B
Inhalt: Miro Meerschwein ist unzufrieden. Er ist so gar nichts Besonderes, sondern immer einfach mittendrin – weder der Größte noch der Kleinste noch der Schnellste noch der Mutigste. Und nun soll das beste Meerschwein überhaupt gewählt werden. Auf dem Weg zur Wahl will sich jeder hervortun: durch Schlauheit, Mut oder große Sprünge. Miro aber bleibt auch hier immer mittendrin und hilft mit, wo er gebraucht wird. Als bei der Wahl dann die anderen von ihren großen Taten berichten, kann Miro nur zugeben, dass er immer mittendrin war. Und genau das macht Miro zu etwas Besonderem und er erhält den Preis, denn „Miro will nicht um jeden Preis etwas Besonderes sein. Er tut, was er kann, und so gut er es kann.“ Miro wünscht sich, dass er nicht allein auf dem Gewinnerstein bleiben muss. Er will das Beste überhaupt: Er will mittendrin sein.
Anmerkung: Eine sehr schöne Geschichte über Identitätsfindung und den Drang immer etwas Besonderes zu sein. Miro findet sich selber und weiß wer er ist.
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Ein Elefant mit rosaroten Ohren
Barbara Resch
Bilderbuch E
Inhalt: Der Elefant mit den rosaroten Ohren ist anders als alle anderen Elefanten. Darüber ist er traurig und versteckt sich, weil niemand mit ihm spielen will. Einen kleinen Elefanten stören die rosa Ohren allerdings überhaupt nicht und er möchte ihn gerne kennenlernen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Elefanten. Der große Elefant erzählt, dass er sehr traurig darüber ist, dass die anderen Tiere ihn wegen seiner andersfarbigen Ohren auslachen. Daraufhin geht der kleine Elefant mit ihm zu den anderen Tieren und fragt diese, warum sie über das Anderssein seines Freundes lachen. Er erzählt ihnen vom Andersland, indem alle Tiere anders sind. Dort gibt es beispielsweise Affen, die nicht klettern können, Giraffen mit kurzen Hälsen usw. Die Tiere sind auf einmal interessiert und begeistert und plötzlich sehen sie durch einen Trick, den der kleine Elefant ihnen verrät, die Welt ganz anders. Und zum Schluss ist der große Elefant sogar stolz auf seine andersfarbigen Ohren.
Anmerkungen: Eine einfühlsame Erzählung über das Anderssein und dass es letztlich doch immer gut ist, so wie jeder (in diesem Fall jedes Tier) eben ist…und dass ein neuer Blickwinkel auch neue Erkenntnisse schenken kann.
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Murks Magie – Das verflixte Klassenschlamassel (Band 1)
Sarah Mlynowski, Emily Jenkins, Lauren Myracle
IK Fantastisches
204 Seiten
ab 9 Jahren
Inhalt: Nory stammt aus einer Familie von begabten Zauberern, doch leider ist sie anders. Sie kann keine richtige Magie – ihre Magie ist Murks. Immer wenn sie sich in ein Tier verwandeln soll, geht etwas daneben. So schafft sie die Aufnahmeprüfung für die angesehenste Zauberschule nicht und muss in eine andere Schule mit einer Spezialklasse für Zickzack- Magie. Sie wohnt bei ihrer Tante Margo. In der Zickzack – Klasse sind noch andere Kinder mit vermurkster Magie. Die Lehrerin Frau Starr unterrichtet die Kinder mit viel Geduld und bringt ihnen gleich als erstes bei, dass mit ihnen alles stimmt, dass sie genauso wie sie sind, richtig sind. Sie glaubt daran, dass in jedem von ihnen eine einzigartige Magie steckt, die nur hervorgeholt werden muss. Doch die anderen Kinder auf der Schule finden sie seltsam und reden schlecht über sie. Nory und ihr Freund Elliot möchten aber normal sein und aus der Zickzack Klasse raus in eine normale Klasse. Sie üben dafür hart und versuchen, so normal wie möglich zu sein und ihre Zickzack – Magie zu unterdrücken und zu kontrollieren. Sie schaffen das auch gut. Doch als einer ihrer Freunde in Gefahr ist, merken sie, dass ihre Zickzack- Magie etwas Gutes ist und dass es darum geht, dass man zu sich selber steht.
Anmerkungen: Die Geschichte ist sehr unterhaltsam geschrieben, die Figuren sind originell und liebenswert. Sie ist vielleicht z.T. etwas pädagogisch und auch die Tatsache, dass die Murks – Magier in eine Sonderklasse gehen müssen, ist etwas befremdend in unserem inklusiven Kontext. Man kann über die Geschichte aber gut ins Gespräch darüber kommen, was normal ist und welchen Wert Besonderheiten haben. Und sie liest sich gut und flott.
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Die Schule
Britta Teckentrup
IK Schule
ab 7/8 Jahren
Inhalt: Britta Teckentrup stellt eine Schulklasse oder eine Schulgemeinschaft vor – mit all den verschiedenen Typen, die es dort gibt und mit all den verschiedenen sozialen Kontakten, die die Kinder zueinander haben. Da gibt es positive Beziehungen, bei denen sich die Kinder unterstützen und Mut machen, bei denen Lehrer*innen an die Kinder glauben und sie ermutigen. Da gibt es aber auch Mobbing, Ausgrenzung, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten, Lehrer*innen, die Kindern nicht zuhören, sie nicht ernst nehmen.
Anmerkungen: Das Buch arbeitet mit einem knappen Text mit vielen Fragen, die Raum zum Nachdenken geben, die zum Gespräch darüber anregen, die eigene Gedanken anstoßen wollen. Das Besondere am Buch sind Teckentrups Bilder, die die Gefühle der Kinder ausdrücken, die zu empathischem Betrachten anregen. Es ist ein Buch, das die Kinder vielleicht nicht so sehr alleine lesen oder anschauen, mit dem man aber sehr gut über Schule und Gemeinschaft sprechen kann, da es sehr viel enthält und alles differenziert und nuanciert darstellt.
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Hier kommt Harry!
Simon Philip, Kate Hindley
Bilderbuch H
Inhalt: Der Hase Harry versucht, nicht zwischen den anderen Hasen aufzufallen. Eigentlich ist er "anders". Tagsüber gelingt es ihm auch ganz gut sich anzupassen, aber nachts träumt nicht von Möhren sondern von Discokugeln. Bis er eines Tages merkt, dass er so nicht mehr weitermachen kann. Er fängt damit an, Kleinigkeiten im Alltag zu ändern und hofft, dass keiner es merkt. Eines Tages findet er den Mut, zu sich und seinen Vorlieben zu steht. Für ihn ist es wie ein Befreiungsschlag. Die anderen Hasen sind erst nicht begeistert und erwarten von Harry, sich wieder so zu verhalten, wie sich ein Hase eben zu verhalten hat. Aber nach und nach werden alle mitgezogen und am Ende gestehen sie, dass sie eigentlich auch von etwas anderem träumen als von Möhren.
Anmerkungen: Das Bilderbuch zeigt, dass es auch in einer Gruppe scheinbar gleicher Individuen möglich ist, zu sich selbst zu stehen und eigene Träume, Wünsche und Vorstellungen zu haben und trotzdem verbunden zu sein. Der Schlusssatz ist „Und auch wenn wir in vieler Hinsicht gleich sind, können wir doch inzwischen alle sagen, dass Du-selbst-Sein das BESTE ist, was sich ein Hase wünschen kann.“
Besonders schön sind die Bilder, sie sind witzig, dynamisch und laden zum Schauen und Entdecken ein, da sie viele witzige Details enthalten. Sehr schön ist das Vorher und Nachher in der Geschichte durch die Bilder des Hasenbaus am Anfang und am Ende dargestellt.
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Das ist doch kein Beruf für einen Wolf
Annette Feldmann, Mareike Engelke
Bilderbuch D
Inhalt: Das Buch erzählt von Wölfin Isa, deren Eltern mit ihrem Berufswunsch nicht einverstanden sind. Während Bruder Kurt standesgemäß Biologie studieren will, um als Wolfsberater für den Naturschutzbund zu arbeiten, will Isa Kapitänin zur See werden. Herr und Frau Grimm sind sich allerdings sicher: Wölfe fahren nicht zur See. Sie schlagen passendere Berufe wie Politikerin, Opernsängerin, Reißwölfin oder Mechanikerin in der Stadt Wolfsburg vor, aber Isa lässt sich davon nicht beeindrucken und macht sich auf den Weg zum Hafen. Auch dort ist sie mit allerhand Vorurteilen konfrontiert, doch sie ist weiterhin nicht von ihrem Vorhaben abzuhalten. Schließlich gibt ihr ein Kapitän eine Chance und so sticht Isa als Leichtmatrosin zur See. Sie beweist der Crew, dass sie am richtigen Ort ist und gemeinsam wird so manches Abenteuer erlebt. Am Ende gibt’s eine Postkarte an die Eltern: Kapitänin ist offenbar doch ein adäquater Beruf für einen Wolf.
Anmerkungen: Dieses Buch ist ein gelungenes Beispiel für ein klischeefreies Bilderbuch, mit Humor, Leichtigkeit und wunderschönen Illustrationen, auf denen es viele lustige Details zu entdecken gibt.
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Ein Hund namens Drei
Stephen Michael King
Bilderbuch H
Inhalt: Er ist klein, gefleckt und hat nur drei Beine: der Stadthund Drei ist einsam. Denn niemand ist wie er, zu niemandem gehört er so richtig dazu. Dabei ist er doch auf der Suche nach jemanden, der ihn liebhat. Irgendwann hat Drei von der Stadt genug und er zieht hinaus in die Welt. Dort begegnen ihm viele Lebewesen, freundliche und weniger freundliche. Allen gemein ist aber, dass sie immer eine gerade Anzahl von Beinen haben. Drei fühlt sich immer einsamer. Bis er auf Flora trifft. Sie mag Drei so wie er ist und bezieht ihn in ihr Leben ein. Und Drei fühlt sich zum ersten Mal geliebt.
Anmerkungen: Mit seinem Bilderbuch spricht Autor und Illustrator Stephen Michael King ein wichtiges Thema an: Das Selbstbewusstsein und die Fähigkeit, sich so zu akzeptieren wie man ist. Sehr subtil geht der Autor zunächst darauf ein, dass sich Drei anders fühlt als alle anderen, ohne das jedoch zu werten. Auch der Vergleich mit anderen Lebewesen mit zwei, vier oder auch acht Beinen kommt ohne jede Wertung aus. Damit lässt der Autor bei seinen jungen Lesern niemals das Gefühl aufkommen, dass man sich minderwertig fühlen könnte, wenn man nicht der Norm entspricht. Die Begegnung mit der fröhlichen und unvoreingenommenen Flora schließlich spiegelt die kindliche Offenheit wider und überzeugt von der ganzen Geschichte her.
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9 Tage mit Okapi
Sandra Niedermeyer
IK Freundschaft
194 Seiten
Inhalt: In einer Umkleidekabine im Kaufhaus findet Lale ein Okapi, das eine blickdichte Strumpfhose sucht - bei seinem Körperbau nicht einfach. Lales Mama nimmt es im Auto mit nach Hause, wo es die grünen Zimmerpflanzen fressen und bei Lale im Zimmer schlafen darf. Nach der Schule am nächsten Tag versuchen sie vergeblich, dem Okapi eine Strumpfhose anfertigen zu lassen, erst Lales Oma und ihre Freundinnen können helfen und stricken dem frierenden Okapi Strumpfhose, Mütze, Schal und Decke. Schließlich erzählt das Okapi auch, wozu es die Strumpfhose braucht: wegen seines dicken Hinterteils mit den weißen Streifen ist es zum hässlichsten Tier des Jahres in seinem Regenwald-Zuhause gewählt worden. Die Strumpfhose soll diesen Schönheitsfehler kaschieren, damit es nicht mehr ausgegrenzt wird. Lale bekommt ein schlechtes Gewissen, denn auch die dicke Nora aus ihrer dritten Klasse wird von ihrer Klasse ständig gehänselt, allen voran von Alina, die Nora sogar zur hässlichsten Schülerin der Klasse wählen lässt. Lale merkt, wie gemein sie sind und wie stark Nora ist, die das alles aushält und sogar Lales kleinen Bruder rettet, als der etwas Giftiges getrunken hat. So bekommt sie Schritt für Schritt den Mut, sich gegen Alina zu stellen und sich mit Nora anzufreunden.
Anmerkungen: Die Geschichte wird sehr leicht und witzig erzählt und enthält ganz viele unterhaltsame Momente. Phantasie und Realität stehen ganz selbstverständlich nebeneinander – ein Okapi im Flugzeug, im Kaufhaus, im Bus – das alles wird gar nicht in Frage gestellt. Die Geschichte enthält aber auch viele ernste Themen wie Mobbing, Bodyshaming und Ausgrenzung aufgrund von Aussehen und Anderssein. Es geht um den Mut, zu eigenen Überzeugungen zu stehen, um Loyalität, um Mitläufertum, um Freundschaft und Ehrlichkeit. Dabei ist die Autorin niemals belehrend. Sie gibt vielmehr Impulse zum Nachdenken. Ein tolles Buch, das sich zum Selberlesen aber auch zum Vorlesen eignet. Man kann mit den Kindern über diese Geschichte sicher sehr gut ins Gespräch kommen.
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Julian ist eine Meerjungfrau
Jessica Love
Bilderbuch J
Inhalt: Julian liebt Meerjungfrauen, er wäre am liebsten selbst eine. Als er auf der Heimfahrt in der U-Bahn drei als Meerjungfrauen verkleidete Frauen mit farbenfroh aufgetürmten Haaren und schillernden Fischschwänzen sieht, ist der Junge völlig hingerissen. Auch zu Hause kann er an nichts anderes denken und verkleidet sich mit einem gelben Vorhang und Farnblättern selbst als Nixe. Und zum Glück hat er eine Großmutter, die ihn genauso akzeptiert, wie er ist!
Anmerkungen: Alle im Buch gezeigten Menschen sind People of Colour. Jeweils eine Meerjungfrau in einer Nebenrolle ohne eigene Handlung im Vorsatzblatt (vorne wie hinten im Buch) kann weiß gelesen werden.
Das Thema Transgender Menschen ist nicht benannt, aber das Buch lässt die Möglichkeit Julian als Trans Menschen zu verstehen, offen. Julian wird als Junge in die Geschichte eingeführt, aber es wird ihm nicht zugeschrieben, wie er sich deshalb zu verhalten hat. In jedem Fall ist dieses Buch ein Fest unterschiedlichster Körperformen und gendersensibel.
Es lässt die Freiheit, die Geschichte selbst zu durchträumen, weil sie mit ganz wenig Text auskommt. Dafür sind die Bilder umso prachtvoller.
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Julian feiert die Liebe
Jessica Love
Bilderbuch J
Inhalt: Julian und seine Großmutter gehen auf eine Hochzeit, und Julian darf sogar Blumenkind sein! Auf Hochzeiten gibt es Blumen und Küsse und Tanz und Torten. Und diese Hochzeit hält sogar eine neue Freundin bereit: Marisol. Die beiden Bräute haben einen Hund mitgebracht, mit dem Marisol spielt, während sich Julian in ein Feenschloss träumt. Als Marisols schönes Kleid vom Herumtollen mit dem Hund ganz fleckig ist, hat Julian eine tolle Idee, um ihr zu helfen. Und zum Glück akzeptiert auch Marisols Großmutter die beiden genauso, wie sie sind.
Anmerkungen: Alle im Buch gezeigten Hauptfiguren sind People of Colour, wenige Menschen in Nebenrollen mit weißer Hautfarbe.
Das Thema Transgender Menschen ist nicht benannt, aber das Buch lässt die Möglichkeit Julian als Trans Menschen zu verstehen. Julian wird als Junge in die Geschichte eingeführt, aber es wird ihm nicht zugeschrieben, wie er sich deshalb zu verhalten hat. In jedem Fall ist dieses Buch ein Fest unterschiedlichster Körperformen und gendersensibel.
Es lässt die Freiheit, die Geschichte selbst zu durchträumen, weil sie mit ganz wenig Text auskommt. Die zauberhaften Bilder haben ihre eigene Sprache.
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Wenn Tiere träumen
Laura Tschorn
Bilderbuch W
Inhalt: Wenn wir träumen, können wir alles sein. Egal ob Pirat oder Pilot, ganz groß oder klitzeklein. So geht es auch Bär, Vogel, Schwein und den anderen Tieren in diesem charmanten Bilderbuch. Im Schlaf lassen sie ihre größten Wünsche wahr werden. So träumt der Maulwurf vom Bücher lesen, der Wolf von einer galaktischen Reise zum Mond und Fuchs und Hase von gemeinsamer Kuschelzeit. Schließlich ist in der Traumwelt alles möglich!
Anmerkungen: Eine Ballerina sein wie der Bär oder ein Sänger wie der Frosch – welche Träume hast du? „Wenn Tiere träumen“ lädt uns dazu ein, die Tiere im Kinderbuch auf ihrer Reise durch das Traumland zu begleiten. Die originellen Ideen und überraschenden Wendungen regen zum Nachdenken an: Welche Wünsche habe ich selbst? So gelingt es, auf spielerische Art kindliche Bedürfnisse zu erfahren und ihr Selbstvertrauen zu fördern. Vor allem aber will das Buch Kindern Mut machen, die eigenen Träume zu leben. Denn nur so können sie auch wahr werden. Egal, was die anderen davon halten.
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Der Prinz im Pyjama
Heinz Janisch, Birgit Antoni
Bilderbuch P
Inhalt: Es war einmal ein Prinz, der wollte seinen Pyjama nicht ausziehen. Er ging im Pyjama zum Frühstück, zum Mittagessen und zum Abendessen - und das Tag für Tag. Doch ein normaler Prinz muss gegen Räuber und Drachen kämpfen und sich eine Prinzessin suchen. Also packt der Prinz drei gemütliche Pyjamas ein und reitet los. Unterwegs erlebt er viele Abenteuer - und am Ende findet er eine Prinzessin, die auch eine Vorliebe hat.
Anmerkungen: Dieses lustige Bilderbuch eignet sich wunderbar, um über Klischees und Stereotype zu sprechen. Was macht einen Prinzen aus? Muss er wirklich gegen Drachen kämpfen?
Die Botschaft hier: es ist so wichtig, seinen ganz eigenen Weg zu gehen, sich selbst treu zu bleiben … unabhängig davon, ob es anderen Menschen passt oder nicht.
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Der Ostermann
Marc-Uwe Kling, Astrid Henn
Bilderbuch O
Inhalt: „Der Ostermann“ ist eine witzig-freche Geschichte in Reimen. Es geht um den Sohn vom Weihnachtsmann, der absolut kein Interesse an der Fortführung des Familienunternehmens hat: „Aber, ach, ich will gar nicht!“ Die Mutter ist entsetzt. Was sollen die Nachbarn denken?! Das gab es ja noch nie! Mama Weihnachtsmann versucht den Junior zu überzeugen. Doch der, nicht auf den Mund gefallen, reagiert schlagfertig und mit starken Argumenten. Er beschließt: „Wenn ich groß bin, irgendwann, werd‘ ich der Ostermann.“ Papa Weihnachtsmann will das strikt verbieten. Doch sein pfiffiger Sohn trickst ihn einfach aus. Und so kommt es schließlich tatsächlich zum lustig-verrückten Rollentausch.
Anmerkungen: Humorvoll, schlau, originell und kritisch. Wir lesen von hohlen Traditionen, von Weihnachtsmännern als „Kinoknüller, Rentierkenner, Wunschempfänger“ und von einem Sohn, der als Bote der neuen Zeit Rentiere frei und Bäume leben lassen will. Rebellisch wie Weihnachtsmann Junior ist, bricht er mit alten Traditionen, mit denen er sich so gar nicht identifizieren kann. Er mag weder Schnee noch Orangen, außerdem hat er kein Bartgesicht. Der Bart wächst zwar trotzdem, aber dennoch trägt er am Ende statt der roten Weihnachtsmannmütze eine Kappe mit zwei Hasenohren. Und die Moral von der ganzen Geschichte? Sei, wer du sein willst und kämpfe für deine Träume! Das humorig bunte Bilderbuch eignet sich gut, um in der Klasse die folgenden Fragen aufzuwerfen: Welche Weihnachtstradition dürfte deiner Meinung nach gerne mal auf den Kopf gestellt werden? Wie passt du Weihnachtsbräuche an die heutige Zeit an?
Magst du nachdenkliche oder lustige Weihnachtsgeschichten lieber?
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Ganz einfach Löwe
Ed Vere
Bilderbuch G
Inhalt: Du musst nicht brüllen, um gehört zu werden.
Löwe Leonard ist ein Freund der leisen Töne. Er denkt gerne nach, spielt mit Worten und hält nicht viel vom Wild-Sein. Als er in Ente Marianne eine Seelenverwandte findet, werden die beiden beste Freunde. Doch die anderen Löwen drängen Leonard, Marianne nach Löwen-Art zu behandeln: schnapp, mampf, schmatz ... Aber Leonard und Marianne verteidigen mutig ihre Art zu leben. Schließlich darf jeder sein, wie er ist - der eine laut und wild, der andere leise und nachdenklich.
„Die Welt ist voller Ideen.
Großen,
kleinen, guten, schlechten.
Manche denken dies,
manche das.“ (Auszug aus dem Bilderbuch, Seite 3)
Anmerkungen:
Ein wunderschönes Bilderbuch für alle, die auch ganz einfach sein wollen, wie sie sind. Sehr gut zum Vorlesen und ins Gespräch kommen mit Kindern geeignet.
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Alle anders – Das sind wir!
Felicity Brooks, Mar Ferrero
IK Länder & Völker
32 Seiten
Inhalt: Auf den ersten Seiten befasst sich das Buch mit Diversität, welche ganz kindgerecht vermittelt wird. Unter dem Titel „Menschen weltweit“ stellen sich Kinder der Welt vor, auf den nächsten Seiten folgen Informationen zu unterschiedlichem Aussehen und Kleidungsstil. In der Folge wird auf verschiedene Körper und Einschränkungen - wie beispielsweise taub sein oder ADHS - eingegangen. Dies ganz kindgerecht und selbstverständlich.
Verschiedene Familienformen, Feste & Feiertage werden ebenfalls toll vorgestellt. Bedeutsam ist die vermittelte Kinderbuchbotschaft „Alle in ihrer Andersartigkeit machen das wir aus“.
Anmerkungen: Allein der Titel ist schon so vielsagend und wichtig und so sind es auch alle 30 Seiten. Es ist ein Buchschatz zu den Themen Diversität, Inklusion und Integration.
Ein besonderes Highlight ist die Seite, auf der Kinder vorschlagen, wie wir alle gleichberechtigt zusammenleben können. Super geeignet, um mit den kleinen Betrachtern ins Gespräch zu kommen. Die Illustrationen sind zauberhaft und haben alles, was ein gelungen illustriertes Kinderbuch ausmacht: liebevolle Details, klare Konturen und fröhlich bunte Farben.
Hervorzuheben sind die letzten zwei Seiten, die sich direkt an Erwachsene richten und praktische Handlungsvorschläge und Gedankenanstöße zu den angesprochenen Inhalten bieten.
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