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Tanga und der Leopard

Roberto Malo, Francisco Javier Mateos

Bilderbuch (T)

Inhalt: Ein großer Leopard bedroht den Stamm der Toblongos. Die Tochter des Medizinmanns macht sich auf den Weg, um ihn zu bekämpfen, obwohl man ihr das nicht zutraut, da Frauen eigentlich in den Hütten bleiben und sich im den Haushalt kümmern müssen. Sie schafft es mit Geschick und Klugheit, den Leoparden zu erlegen und von dem Tag an gehen die Frauen der Toblongos auf die Jagd und die Männer kümmern sich um den Haushalt.

Anmerkungen: wunderschöne künstlerische Illustrationen

Puppen sind doch nichts für Jungen!

Ludovic Flamant, Jean-Luc Englebert
Bilderbuch P

Inhalt: Die schrullige Tante bringt dem Jungen eine Puppe, die er gleich schon innig liebt. Zu Hause kann er ja noch damit spielen, aber als er sie in die Schule mitnehmen will, ist für den Vater Schluss. Eine Puppe ist kein Spielzeug für einen Jungen. So verspricht er ein neues Spielzeug, das sich der Junge im Geschäft aussuchen darf. Aber als es ein Puppenwagen sein soll, legt der Vater wieder sein Veto ein. Er besorgt einen Werkzeugkasten – ein „echtes“ Jungenspielzeug. Doch schlusseindlich baut der Junge sich damit einen Puppenwagen.

Anmerkungen: Die Geschichte eignet sich gut, um über Rollenklischees zu sprechen, darüber, was traditionell als Jungen- oder Mädchenspielzeug gilt. Unter https://grundschul-universum.de/puppen-sind-doch-nichts-fuer-jungen/ findet man Fragen, die als Gesprächsanlass dienen können.

Disco!

Frauke Angel, Julia Dürr

Bilderbuch D

Inhalt: Der kleine Junge hat eine neue Freundin, Pina. Die sagt, dass es keine Farben nur für Jungen oder nur für Mädchen gibt. Und überhaupt darf jeder anziehen, was er will. Dann bleibt Pina einmal über Nacht und die Kinder verkleiden sich, weil sie Disco machen wollen. Am nächsten Morgen bringt der Vater zwei wunderschöne Discotänzerinnen in den Kindergarten. Aber ein Junge in Mädchenkleidern führt zu Diskussionen. Schließlich streitet der Vater mit seinem Freund und am Ende sind sogar die Kinder wütend. Am nächsten Morgen schleppt der Vater einen ganzen Sack voller Wechselsachen in den Kindergarten – genug, dass alle sich verkleiden können. Denn die Kinder wollen es einmal richtig bunt treiben, mit Glitzer und allem Schnickschnack. Welche Farben und welche Kleider die Mädchen tragen und welche die Jungen, ist dabei wirklich völlig egal.

Anmerkungen: Das Buch ist ein Plädoyer für Vielfalt und Offenheit. Jede und jeder soll tragen können, was er oder sie will. Und das gilt nicht nur für die Kinder, sondern auch für Erwachsene wie den Vater des Jungen, der seine Vorliebe für blaue oder grüne Kleider nur mit grünen Socken unter dem grauen Anzug ausleben kann.

Sigurd und die starken Frauen

Jutta Nymphius, Volker Fredrich
Bilderbuch S

Inhalt: Freya ist eine mächtige Wikingerkriegerin und sticht mit ihren Frauen in See, um zu plündern und zu brandschatzen, während Sigurd, wie alle Männer, zu Hause bleiben, auf die Kinder und das Vieh aufpassen und den Haushalt machen muss. Das behagt ihm allerdings gar nicht – aber »Kämpfen ist Frauensache.« Am nächsten Tag ziehen die Frauen dann wieder los, und die Männer klagen sich ihr Leid und jammern, was sie alles so machen müssen. Da greifen Berserker das Dorf an und den Männern gelingt es mit einer List, sie in die Flucht zu schlagen. Damit ist nun klar: Auch Männer können kämpfen. Als die Frauen wiederkommen, begehren die Männer auf. Zuerst scheint es, als könnte keine Lösung gefunden werden, bis sich dann herausstellt, dass gar nicht alle Frauen so gerne zur See fahren und dass einige Männer auch lieber zu Hause bleiben. Es wird eine Liste erstellt, wer was möchte und so gibt es von nun an Kriegerinnen und Krieger und Wikingerinnen und Wikinger zu Hause.

Anmerkungen: Eine witzige Geschichte, die mit tradierten Rollenbildern spielt und den Spieß umdreht – die Frauen ziehen los und die Männer bleiben zu Hause. Die Argumente für die Aufrechterhaltung dieser Rollenverteilung muten bekannt an. Das Ende ist dann sehr versöhnlich und öffnet den Blick für vielfältige Lebensentwürfe.

Es ist übrigens tatsächlich bewiesen, dass bei den Wikingern auch Frauen zur See fuhren.

 

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Sei ein Mädchen!

Raimund Frey, JochenTill
Bilderbuch S

Inhalt: Das Buch greift 30 bekannte Mädchenklischees auf und dementiert sie gleichzeitig. Es ist so aufgebaut, dass unten auf einer Seite ein Satz steht, der ein Stereotyp beschreibt und groß darüber ist eine Illustration, die das Gegenteil zeigt. Ein Beispiel: Mädchen machen sich nicht dreckig. Man sieht ein Mädchen, das genussvoll in eine Schlammpfütze springt.

Anmerkungen: Das Buch eignet sich wunderbar, um über Klischees und Stereotype zu sprechen. Die Aussagen sind wirklich aus dem Leben gegriffen und treffen sicher auf einige Mädchen zu, aber definitiv nicht auf alle. Die frechen und witzigen Bilder sprechen für sich. Die Botschaft ist klar:  Jedes Mädchen ist einzigartig und darf so sein, wie es sein möchte und all das tun, was es tun will. Und dasselbe gilt natürlich auch für Buben. Man könnte sicher in Anlehnung an dieses Buch Aussagen über Buben sammeln und dazu zeichnen.

 

Heute bin ich Ritterin

Jean-Luc Englebert
Bilderbuch H

Inhalt: "Papa, noch eine Geschichte!", fordert die Tochter den Vater vor dem Schlafengehen auf. Denn selbst im Nachthemd kann man noch ganz schön viel erleben! Prinzessin sein, oder Hexe, oder ... Ritterin! Doch das Leben als Ritterin ist nicht sorgenfrei - zum Beispiel, wenn die eigenen Soldaten rebellieren und einen einsperren, nur weil man keine Lust mehr hat, weiterzukämpfen. Ob da die heraneilenden Helden helfen können? Der König? Der Prinz? Oder muss doch Papa noch mal eingreifen?

Anmerkungen: Mit viel Witz erzählt Jean-Luc Englebert von einem kleinen Mädchen, das sich nicht so leicht geschlagen gibt, und von einem Vater, der immer eine Fortsetzung findet für die Geschichte, ganz egal, wie hoch der Einsatz dafür ist. Wichtig dabei, Rollenklischees werden aufgeweicht!

 

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Igraine Ohnefurcht

Cornelia Funke
IK Geschichte Ritter und Burgen
189 Seiten

Inhalt: Die Geschichte spielt auf Burg Bibernell und erzählt von Igraine, die in einer Zaubererfamilie aufwächst, selbst aber Ritterin werden will. Zum Geburtstag bekommt sie von den Eltern und vom Bruder eine Zauberrüstung geschenkt, die sogar wasserdicht ist…und zwar gerade rechtzeitig, denn die Burg wird angegriffen vom bösen Gilgalad von Düsterfels, der die kostbaren Zauberbücher auf Bibernell klauen will. Da ausgerechnet jetzt die Eltern einen Zauberfehler machen und zu Schweinen werden und der Bruder weder gut reiten noch fechten kann, muss Igraine die Rückzauberung der und die Befreiung der Burg selber in die Hand nehmen. Mit Mut und Intelligenz meistert sie alle Schwierigkeiten: Igraine befreit einen Freund aus der Gefangenschaft, trifft den netten Riesen Garleff, hilft einen Drachen zu retten und sorgt dafür, dass der Traurige Ritter zu neuem Lebensmut findet. Am Ende darf Igraine sich zur Ritterin ausbilden lassen, denn nur der bösartige Ritter Gilgalad findet, dass Mädchen keine Ritter sein können.

Anmerkungen: Ein märchenhaftes Abenteuerbuch voller Action und witziger Einfälle, tröstlich in seinem unerschütterlichen Vertrauen auf den einfachen Unterschied zwischen Gut und Böse und den Sieg des Guten. Zu empfehlen ist es vor allem wegen der Titelfigur Igraine, die nicht mit Gewalt, sondern mit List, Zähigkeit und Fantasie zum Ziel kommt…nämlich eine wirklich gute Ritterin zu werden. Besonders gelungen sind die witzigen Zaubersprüche und die vielen Illustrationen, die auf fast jeder Seite zu finden sind und von der Autorin selbst stammen. Mädchen und Jungs werden frei von Rollenklischees gezeichnet.

Prinzessin Fibi und der Drache

Gudrun Likar, Sabine Büchner
IK Lustiges
42 Seiten

Inhalt: Fast alle kleinen Mädchen träumen einmal davon, Prinzessin zu sein. Nicht so Fibi! Die kleine Prinzessin lebt mit ihrer Mutter, der Königin, zusammen und hat es satt, nicht mit anderen Kindern spielen zu dürfen und rosa Kleider tragen zu müssen. Wie gerne würde sie sich dreckig machen, schlimme Wörter benutzen und vor allem Abenteuer erleben!
Da kommt ihr ein riesiger Drache, der die Stadt verwüstet und das ganze Land in Angst und Schrecken versetzt, gerade recht. Da nämlich die vielen Drachentöter das Untier nicht besänftigen können, beschließt Fibi, das ganze selber in die Hand zu nehmen. Mit ihrem Werkzeugkasten zieht sie mutig in Richtung Drachenhöhle.

Anmerkungen: Gleich zum Einstieg setzt Prinzessin Fibi sich massiv mit Rollenerwartungen auseinander: mit dem Prinzessin-Sein, mit rosa Kleidchen, mit dem Immer-nett-Lächeln- all das soll sie, aber mag sie nicht. Und auf der anderen Seite das Sich-Schmutzig-Machen, Raufen und Fluchen, Spaß und Abenteuer erleben - all das darf sie nicht, möchte sie aber.
Ein weiterer Fakt kommt noch hinzu, es gibt nur eine Königin gibt (Fibis Mutter), ein König ist nie erwähnt. Die Herrschaft über das Reich wird anscheinend matrilinear von der Mutter an die Tochter weitergegeben, deshalb tragen auch nur die Königin und Fibi Kronen.

Kicker im Kleid

David Walliams
IK Lustiges
232 Seiten
ab 9 Jahren

Inhalt: Dennis teilt seine Leidenschaft für Fußball mit seinem Bruder und seinem Vater. Seine Leidenschaft für Mode stößt dagegen auf weniger Verständnis. Zum Glück hat er Lisa, das beliebteste Mädchen der Schule, mit der er über die Welt der Models und Laufstege sprechen kann! Eines Tages kommt Lisa auf die Idee, Dennis als Mädchen zu verkleiden und als Austauschschülerin «Denise» zur Schule zu schicken. Was für ein Spaß! Doch als der spießige Schuldirektor Dennis verbieten will, beim Pokalspiel der Schule mitzuspielen, beweisen sich Dennis’ Klassenkameraden als echte Kumpels – und erscheinen im Kleid auf dem Fußballplatz!

Anmerkungen: Das Thema des Buches ist keinesfalls ein Junge, der ein Mädchen sein möchte. Sondern ein Junge, der sich als Junge fühlt und gerne ein Junge ist - der aber einfach gerne Mädchenkleider tragen möchte. Die sehen schöner aus, sind so weich, so bequem. Jungskleidung dagegen ist langweilig. Und warum soll er nicht auch einmal Freude daran haben, sich zu schminken und sich hübsch zurechtzumachen? Es ist eine Rolle, die er spielt, das ist ihm bewusst, und es macht ihm großen Spaß.

Nur zu oft werden Transidentität und Crossdressing in einen Topf geworfen. Es mag zwar Schnittstellen geben, handelt sich aber dennoch um zwei verschiedene Themen. Deshalb ist dieses Buch von David Walliams so wichtig. Offen, nachvollziehbar, herzwärmend, mit viel Humor und jeder Menge Mut zum Anderssein. Ein absolut durchschnittlicher Antiheld, mit dem sich jeder Leser sofort identifizieren kann, ob Junge oder Mädchen. Walliams pfeift auf Klischees und zeigt, dass es völlig egal ist, welche Hautfarbe, welches Geschlecht, welche Religion, welches Hobby - Hauptsache man steht zu sich selbst und behandelt seine Mitmenschen mit Respekt!

Der Junge im Rock

Kerstin Brichzin, Igor Kuprin
Bilderbuch J

Inhalt: Felix trägt gerne Röcke. Vor allem, weil seine Beine darin viel Luft bekommen und er sich gut darin bewegen kann. Bisher lieh er sich die Röcke von seiner Schwester, doch nun kauft er mit seiner Mutter einen eigenen. Als die Familie in eine kleine Stadt zieht, darf Felix zunächst seinen neuen Rock nicht in den Kindergarten anziehen. Als Felix ihn schließlich im Kindergarten anzieht, lästern die anderen Kinder über ihn und lachen ihn aus – ein Rock sei nur etwas für Mädchen. Auch von anderen Eltern erfährt Felix negatives Feedback. Darüber ist Felix sehr traurig. Er versteht nicht, was die Kinder haben und warum auch über seine Eltern schlecht gesprochen wird. Darauf hat sein Vater eine Idee: Gemeinsam geht er mit Felix in ein Geschäft und kauft sich selber einen Rock. So bringt er nun Felix im Rock in den Kindergarten und kommt mit den Jungen dort ins Gespräch darüber, warum nicht jeder einfach anziehen darf, was ihm gefällt.

Anmerkungen: Eine nette, einfache Geschichte über Rollenklischees und den Mut, zu sich selber zu stehen und das zu tun, was sich richtig anfühlt. Das Bilderbuch kann ein guter Ausgangspunkt für Gespräche darüber sein.
Die Geschichte zu diesem Bilderbuch beruht auf einer wahren Begebenheit.

Ein Mann, der weint

Mathias Jeschke, Wiebke Oeser
Bilderbuch M

Inhalt:
“Männer weinen nicht? Nein, Männer weinen nicht! Aber wenn sie es doch tun? Und das auch noch auf offener Straße?
Eine scheinbar alltägliche, stille Geschichte von einem kleinen Jungen, der mit seiner Mutter einkaufen geht. Von einem Jungen, der einem Hund an einer sehr langen Hundeleine begegnet, einer alten Frau, einem Kinderwagen, einem Radfahrer, einem Mädchen, einem sich schnell leerenden Kleiderständer – und einem Mann, dessen Verhalten wenig den Normen entspricht, den die erwachsene Welt nicht zu bemerken scheint … oder vielleicht nicht bemerken will. Im Gegensatz zu dem kleinen Jungen, der keineswegs nur sich fragt, warum der Mann Tränen in den Augen hat.

Anmerkungen: Ein atmosphärisch intensives Bilderbuch über Mitgefühl, Einsamkeit und Geborgenheit, Trauer und Trost … und um das Brechen mit gängigen Rollenklischees.

Die dumme Augustine

Otfried Preußler, Herbert Lentz
Bilderbuch D

Inhalt: Augustine ist Mutter dreier Kinder, Hausfrau und die Ehefrau des erfolgreichen Zirkusclowns "dummer August", aber eigentlich wäre sie gerne selbst als Clown im Zirkuszelt tätig. Als ihr Mann zum Zahnarzt muss, springt sie kurzerhand im Zirkus als "dumme Augustine" ein und macht ihre Sache sehr gut, von nun wollen August und Augustine sich die Zirkusarbeit genauso teilen wie die Hausarbeit.

Anmerkungen: "Die dumme Augustine" - erstmals 1972 erschienen - ist ein Bilderbuchklassiker.
Das Buch eignet sich auch heute noch, trotz des nicht mehr vorherrschenden klassischen Familienbildes (Mutter, Vater, Kinder) - um mit Kindern über die Rollenverteilung von Aufgaben und Pflichten ins Gespräch zu kommen.

Ella Piratella

Susanna Isern & Gomez
Bilderbuch E

Inhalt: Ella Piratella will nur eines: zur Mannschaft der Schwarzen Mamba gehören, dem gefährlichsten Piratenschiff aller Zeiten. Aber an Bord sind keine Mädchen erlaubt! Doch das hält Ella nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen! Lange sucht sie nach dem Schiff, das so viel Angst und Schrecken verbreitet. Endlich findet sie es und heuert an, die Piraten brechen zuerst in wildes Gelächter aus. Da teilt der berüchtigte Kapitän Schlitzohr Ella mit, dass sie insgesamt sieben Prüfungen bestehen muss, bevor sie überhaupt daran denken kann, auf das Schiff zu kommen. Ella besteht alle Prüfungen mit Bravour, doch Kapitän Schlitzohr will sie trotzdem abweisen; da hat er aber nicht mit dem Gerechtigkeitssinn seiner Piratencrew gerechnet und am Ende wird er selber die Schwarze Mamba verlassen und die Piratin Ella wird Kapitänin auf der Schwarzen Mamba.

Anmerkungen: Ausdrucksstarke, farbenprächtige Figuren machen neugierig darauf, wie es mit Ella, die sich durch nichts abschrecken lässt, weitergeht. In dieser lustig - verrückten Abenteuergeschichte erscheinen die Personen lebendig, mutig und auch etwas übermütig. Die insgesamt stimmungsvolle Atmosphäre zeigt zum Schluss, dass es immer gerecht zugehen muss. Nur weil Ella ein Mädchen ist, darf sie nicht abgewiesen werden.
Dieses Bilderbuch ist sehr unterhaltsam und macht Mädchen stark.

Power Prinzessinnen Patrouille

Mawil
Bilderbuch P

Inhalt: Diese Prinzessinnen können einem ganzschön auf den Prinzenkeks gehen! Auf Etikette, Erbfolge und Staatsgeschäfte haben Annette, Babette und Cinderette so gar keine Lust. Stattdessen schrauben sie in einer geheimen Werkstatt an ihren mechanischen Einhörnern, piesacken mit ihrer Prinzessinnenpower Drachen und entern Piratenschiffe. Wie wird das Königreich diese Prinzessinnenplage los?

Anmerkungen: Der preisgekrönte Berliner Comiczeichner Mawil liefert mit seinen ersten zwei Kindercomics verschmitzte Bilderbücher voller Gags und liebevoller Details, die Rollen- und Geschlechterklischees völlig auf den Kopf stellen.

Mauer, Leiter, Bauarbeiter

Mawil
Bilderbuch M

Inhalt: Boris ist Bauarbeiter. Und Boris braucht morgens ganz schön lange im Bad. Nicht, dass er sonderlich schmutzig wäre. Aber wenn man so wenig Haare auf dem Kopf hat, muss der Bart umso besser aussehen. Gepflegt, aber nicht zu brav. Und auch auf der Baustelle muss Boris erst mal ordentlich klar Schiff machen. Auch wenn Bogdan, Bruno und Bernhard endlich loslegen wollen – Ordnung muss sein! Mittags gibt’s Bio-Smoothies aus dem Betonmixer für den Bautrupp und abends wird noch schön durch die Berufsbekleidungsgeschäfte gebummelt…

Anmerkungen: Der preisgekrönte Berliner Comiczeichner Mawil liefert mit seinen ersten zwei Kindercomics verschmitzte Bilderbücher voller Gags und liebevoller Details, die Rollen- und Geschlechterklischees völlig auf den Kopf stellen.

David Bowie
(Little People Big Dreams – Reihe)

Maria Isabel Sanchez Vegara
IK Berühmte Leute
 

Inhalt: David hatte schon als kleiner Junge tausend Melodien im Kopf. Er spielte zuerst in verschiedenen Rockbands. Später wurde er Solokünstler, schrieb geniale Liedtexte und trat in den intergalaktischsten Kleidern auf. Er traute sich, anders zu sein, und hatte immer wieder neue verrückte Einfälle. So wurde er zu einem der großartigsten Musiker aller Zeiten.

Anmerkungen: Weißer Mann, der mit Geschlechterklischees spielte und ein Vorbild in der und für die LGBTQIA-Szene ( Lesbian Gay Bisexual Transsexual/Transgender Queer Intersexual Asexual) war.

Rudolf Nurejew
(Little People Big Dreams – Reihe)

Maria Isabel Sanchez Vegara
IK Berühmte Leute

Inhalt: Seit Rudolf als kleiner Junge zum ersten Mal ein Ballett sah, wusste er, dass er sein Leben dem Tanz widmen wollte. Erst mit 17 durfte er zur Tanzschule gehen, und trotzdem schaffte er es in kürzester Zeit, ein fantastischer Tänzer zu werden. Er verzauberte Zuschauer auf der ganzen Welt und ging als legendärer Ballettstar und Choreograf in die Geschichte ein.

Anmerkungen: Wenn jemand etwas wirklich von ganzem Herzen möchte, dann klappt es auch … früher oder später. Es ist wichtig, nicht aufzugeben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Heinrich will brüten

Anette Thumser, Nikolai Renger
Bilderbuch H

Inhalt: Der kleine Hahn Heinrich übt jeden Tag das Krähen, damit er einmal wie sein Papa auf den ganzen Hühnerhof aufpassen kann. Aber er würde eigentlich auch gerne auf kleine Küken aufpassen, wie es seine Mama tut. Er möchte gerne brüten. Diese Idee stößt auf wenig Verständnis, niemand will ihm ein Ei überlassen. So zieht er los, um sich eine zu suchen, findet aber nur einen Golfball, den er für ein Ei hält. Schließlich bekommt er von seiner Mama eines und brütet wunderbar. Zwischendurch übt er auch das Krähen, das aber auch ein wenig wie ein Gackern klingt. Als schließlich das Küken schlüpft, passt Heinrich gut als Bruderpapa auf das Kleine auf. Daneben kräht er aber auch. Und ihm ist klar: Er wird dem Kleinen das Krähen und Aufpassen beibringen und wenn er mal brüten will, wird er ihm auch das zeigen.

Anmerkungen: Ein lustiges, sehr humorvoll illustriertes Buch, das mit Genderklischees aufräumt und vermittelt: Heinrich und das Bruderküken können selbst entscheiden, was sie später mal machen möchten: Über den Hof wachen und Krähen. Oder: Brüten und auf die kleinen Küken aufpassen und mit ihnen kuscheln. Oder beides!

 

Mein Schatten ist pink

Scott Stuart
Bilderbuch M

Inhalt: Der namenlose Junge vermutet, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Eigentlich sollte sein Schatten blau sein, wie der von Vater und Großvater, doch seiner ist pink. Der Schatten mag Ponys, Bücher und Prinzessinnen und vor allem ein hübsches Kleid. Sein Papa tröstet ihn damit, dass das schon vorübergehen wird Der Junge möchte gerne wie die anderen sein, möchte gerne reinpassen. Dann beginnt die Schule und alle sollen am ersten Tag ihr Lieblingsoutfit anzuziehen. Da greift der Junge nach dem Kleid. Sein Papa sagt nichts und bringt ihn zur Schule, man sieht ihm aber die Sorgen an und der Junge spürt sie. Als er den Klassenraum betritt, verlässt ihn der Mut und er wird von den anderen angestarrt. Ängstlich verlässt er seine Klasse und rennt nach Hause. Doch da tritt sein Papa in Aktion – auch er trägt ein Kleid. Er bestärkt den Jungen der zu sein, der er ist: „Dein Schatten bist du, er ist richtig für dich. Sei stolz drauf und sag dir: Das bin ich!“ Er erklärt dem Jungen, dass alle ihren Schatten haben, den man oft nicht sieht, weil sie ihn verstecken, weil sie ihr Anderssein nicht leben. Mit neuem Mut geht der Junge nun im Kleid in die Schule und merkt: Vielleicht bin ich anders, doch anders ist gut!

Anmerkungen: Scott Stuart hat das Buch nach einem Erlebnis mit seinem Sohn geschrieben, der ein großer Elsa - Eiskönigin Fan war und ganz unglücklich aus dem Kindergarten kam, weil ihm jemand gesagt hatte, dass Elsa nur für Mädchen wäre. Man sieht ganz hinten im Buch auch die Fotos des Jungen als Elsa. Das Buch eignet sich gut, um mit jüngeren Kindern über Geschlechterstereotype, aber auch über einschränkende Rollenbilder allgemein zu sprechen. Die Schatten, die die Bekannten des Vaters haben, zeigen auch andere Dinge, die Menschen manchmal verbergen, weil sie damit aus dem Rahmen des Gewohnten oder Erwarteten fallen.

Chick

Sebastian Meschenmoser
Bilderbuch C

Inhalt: Irgendwo in einer Stadt gibt es einen Garten und auch einen Hühnerstall. Dort soll es auch Hühner geben und so werden sechs kleine Küken in einem Karton von Menschen aufgezogen. Sie werden gefüttert und erfahren auch viel über die Gefahren, die auf Hühner in der Welt warten. Eines der Küken, Chick, fühlt sich immer benachteiligt und weiß genau, was es später einmal werden wird: der „Bosshahn“. Und damit hätte er Diener, säße auf einem Thron, würde auf Reisen gehen und mit der Henne Henriette viele Eier haben, er würde alle vor dem Fuchs beschützen – kurz und gut, er würde ein richtiger Held und Superhahn sein. Doch irgendwie kommt es anders. Henriette beginnt zu krähen und scheint ein Hennri zu sein. Und Chick hat immer noch kurze Schwanzfedern und scheint sich so gar nicht zum Bosshahn zu entwickeln. Was für eine Enttäuschung! Nur eine Henne von vielen zu sein, ist ein schrecklicher Gedanke für Chick. Doch als dann tatsächlich der Fuchs ins Hühnerhaus eindringt, ist es Chick, die ihn mutig vertreibt und damit zum „Bosshuhn“ wird.

Anmerkungen: Die Botschaft dieses humorvollen Bilderbuches ist klar: Wer bestimmt denn eigentlich, wer wir sind und wo unser Platz ist? Wir können uns ungeachtet von unserem Geschlecht oder von anderen vorgegebenen Zuschreibungen zu dem oder der entwickeln, die wir sein wollen. In Gesprächen mit Kindern kann man dieser Frage anhand des Buches gut nachgehen. Es gibt wenig Text, die Bilder erzählen aber sehr viel. Die Träume von Chick werden in verschiedenen Comicstils dargestellt.

 

 

Good Night Stories for Rebel Girls

Elena Favilli & Francesca Cavallo
IK Berühmte Leute

Inhalt & Anmerkungen:
100 Geschichten über 100 beeindruckende Frauen, die die Welt bewegen: eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlerinnen aus aller Welt.
Sie sind ins All und über den Atlantik geflogen, haben den Erdball schon mit 16 umsegelt und die höchsten Gipfel in Röcken bestiegen. In allen Ländern und zu allen Zeiten gab es Frauen, die mutige Vorreiterinnen waren, neugierige Entdeckerinnen, kluge Forscherinnen und kreative Genies. Herrscherinnen, die unter widrigsten Umständen ihre Länder regierten, Aktivistinnen, die gegen Ungerechtigkeit protestierten, Wissenschaftlerinnen, die unbekannte Pflanzen und gefährliche Tiere erforschten.
Dieses Buch versammelt 100 inspirierende Geschichten über beeindruckende Frauen, die jedem Mädchen Mut machen, an seine Träume zu glauben. Eine spannende Lektüre, illustriert von über 60 Künstlerinnen aus aller Welt.