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Der Dachs hat heute schlechte Laune
Moritz Petz – Amelie Jackowski
Bilderbuch D

Inhalt: Heute ist einer von diesen Tagen: Der Dachs ist noch nicht mal aus dem Bett aufgestanden, aber seine Stimmung ist schon im Keller. Sämtliche Tiere, die ihm an diesem Tag begegnen, werden von seiner miesen Laune angesteckt. Er schnauzt sie an und verbreitet so schlechte Stimmung. Am Abend geht es dem Dachs wieder prächtig – aber dafür sind nun alle anderen schlecht drauf! Der Dachs muss sich schnell etwas einfallen lassen, um seine Freunde aufzumuntern: Was wäre dafür besser geeignet als ein Fest der schlechten Laune?

Anmerkungen: Eine einfache und nette Geschichte für junge Kinder, die dazu anregen kann, über Gefühle, vor allem über schlechte Laune zu sprechen und wie man damit umgehen kann. Das Buch enthält gleich schon eine Lösung: Schlechte Laune haben ist nicht schlimm, schlechte Laune machen dagegen schon.

Das Buch eignet sich auch gut, um es als kleines Theater oder auch Figurentheater umzusetzen und auch selber neue Szenen dazu zu erfinden.

 

 

Heute bin ich
Mies van Hout
Bilderbuch H

Inhalt: Ein Fisch zeigt Gefühl: Heute bin ich… traurig, wütend, neidisch, fröhlich… Auf jeder Doppelseite wird ein anderes Gefühl in Bildern dargestellt, die jeder versteht. Auch die Schrift der Wörter drückt die Gefühle aus.

Anmerkungen: Das Buch regt zum künstlerischen Gestalten an. Man findet im Internet viele Beispiele für die Umsetzung des Buches im Unterricht.

 

 

Robbi regt sich auf
Mireille d‘Allancé
Bilderbuch R

Inhalt: Robbi hat einen blöden Tag hinter sich und dann gibt es auch noch Spinat zum Abendessen. Jetzt reicht es ihm. <er fühlt, wie ein schreckliches Ding in ihm hochsteigt und dann brüllt er es heraus – ein richtiges Wutmonster. Das verwüstet gleich schon das ganze Zimmer, wirft Dinge herum und macht alles kaputt. Robbi hebt dann alle Dinge wieder auf und bringt alles wieder in Ordnung. Das Wutmonster steckt er in eine Schachtel.

Anmerkungen: Ein Bilderbuch für junge Kinder zum Thema Wut.

 

 

Löwenherzen weinen nicht
Martin Baltscheit
IK Tiere

Inhalt: Die Löwin liest ein trauriges Buch und muss weinen. Das kann der Löwe nicht verstehen: „Tränen sind was für Taschentücher!“ Daraufhin verlässt ihn die Löwin, die sich ein Herz mit Gefühlen suchen will. Nun sitzt der Löwe sitzt am Ufer des Flusses und wartet auf Gefühle. Aber das ist gar nicht so einfach. Zum Glück taucht das große, grüne Krokodil auf und bietet dem Löwen seine Hilfe an, schließlich ist es Profi in Sachen Tränen. Doch mit dem Löwen hat das Krokodil seine liebe Mühe! Welche Tipps, Tricks und Therapien die beiden auch probieren, keine Löweträne will rollen. Weder das traurige Märchen vom großen, bösen Mädchen und seiner dicken, alten Großmutter bringt den Löwen zum Weinen, noch die Kitzelattacke oder der Krokodilbiss in den Po (mit immerhin 74 Zähnen!). Selbst als das Krokodil den Löwen mit einem enzigen Happs verschluckt, ist dem Löwen nicht zum Heulen. Da setzt das Krokodil zu einer feinen, finalen List an. Es schreibt einen Abschiedsbrief im Namen der Löwin und da tropfen aus den Augen des Löwen Tränen und er merkt, dass sein Herz doch Gefühle hat.

Anmerkungen: Der Löwe ist den Kindern wahrscheinlich von den anderen Büchern von Martin Baltscheit schon bekannt. Das Buch ist witzig, hintergründig und bietet Gesprächsanlass über Gefühle, über das Weinen und das Stark-Sein.

 

 

Küssen nicht erlaubt
Petra Mönter, Sabine Wiemers
Bilderbuch K

Inhalt: Lena wohnt mit ihren Eltern am Rande der Stadt in einem kleinen Haus. Die Familie von Lena bekommt viel Besuch. Lena mag das nicht so gerne denn der Besuch möchte sie immer küssen und auf den Schoss nehmen. Sie kann das Geküsse gar nicht leiden. Es fühlt sich so eklig an. Sie träumt sogar schon nachts davon. An Papas Geburtstag lässt sie sich dann etwas einfallen, um die Gäste vom Küssen abzuhalten. Sie verwandelt sich in einen Elefanten. Denn Elefanten sind dick und runzelig und keiner möchte einen Elefanten küssen. Sie trampelt die Treppe herunter. Keiner findet sie nun niedlich. Keiner will sie mehr küssen stattdessen herrscht ein fürchterliches Durcheinander. Lena trötet fröhlich in die Runde. Sie möchte nicht mehr geküsst werden erklärt sie, ansonsten würde sie mal zeigen wie unangenehm es ist von einem größeren geküsst zu werden. Die Gäste sind sprachlos und versprechen, Lena nie mehr zu küssen, wenn sie es nicht will.

Anmerkungen: Eine einfache Geschichte für junge Kinder, die Mut macht, Nein zu sagen und die eigenen Bedürfnisse zu äußern.

Der Neinrich
Edith Schreiber-Wicke, Carola Holland
Bilderbuch N

Inhalt: Leo wird stets gegen seinen Willen von Tante Karin geküsst. Als er seinen Ärger übers Zeichnen verarbeiten will, entsteht daraus absichtslos ein koboldhaftes Wesen, der "Neinrich". Quicklebendig bringt er Leo bei, wann man "Nein" sagen muss: Bei Kontakten mit Fremden, riskanten Mutproben, ungewollten Körperkontakten.

Anmerkungen: Ein Bilderbuch für junge Kinder, das eine klare und deutliche Botschaft hat. Die Illustrationen unterstützen das sehr eindringlich vorgebrachte Anliegen, Ablehnung zu differenzieren. Nein-Situationen, denen Kinder oft nicht gewachsen sind, werden auf signalrotem Papier dargestellt; Ja-Situationen aber - von Kindern gerne für "'Neins"' genutzt, auf weißen Seiten.

Anton auf dem Baum
Michael Wrede
Bilderbuch A

Inhalt: Anton wohnt in Haus Nr. 2 und hat viele gute Ideen. Aber er hat niemanden, der ihn mitspielen lässt. Jeden Tag versucht Anton bei verschiedenen Tieren Freunde oder Spielkameraden zu finden: Am Dienstag bei den Vögeln, die aber nur jemanden mit Federn in ihren Baum lassen. Am Mittwoch bei den Mäusen, die nur Langschwänze beim Fußball dabeihaben wollen. Anton bindet sich eine lange Kordel um - aber jetzt sind alle Torwarte und brauchen ihn nicht mehr. Am Donnerstag möchten die Frösche nur Taucher im Teich baden lassen und sind alle verschwunden, als Anton mit seiner Taucherausrüstung wieder am Wasser ist. Anton nimmt das alles mit einem "Macht nichts" hin. Nur als die Igel ihn auch noch ausschließen, hört man ein "Schade!". Am Samstag trifft er schließlich den Waschbären, der eine Schaukel baut und dabei Hilfe gut gebrauchen kann. Und siehe da - als die Schaukel fertig ist, kommen alle anderen Tierkinder und wollen auch auf den Baum, was Anton und der Waschbär gerne erlauben. "Ist doch genug Platz für alle." Anton und sein neuer Freund machen sich dann aber auf den Weg zu Antons Haus und unterhalten sich darüber, was sie gerne machen.

Anmerkungen: Die Geschichte ist sehr einfach, hat aber viel Tiefe. Die Kinder kennen die Situation des Mitmachen Wollens und Nicht Dürfens und können so mitfühlen, wie es Anton geht. Er wird davon aber nicht bitter oder böse, sondern lässt dann seinerseits alle wieder auf den Baum. Der Autor urteilt selber nicht – dadurch kann mit den Kindern ein offenes Gespräch geführt werden.

 

 

Du bist so schrecklich schön!
Thema Liebhaben und Genau-Richtig-Sein
Eva Dax & Sabine Dully
Bilderbuch D
für alle

Inhalt: Gregor, das kleine Monster, konnte grässlich laut sein, schrecklich stark und furchtbar schnell. Aber seine große Nase und seine abstehenden Ohren brachten ihn beim Anblick im Spiegel ins Grübeln. Ob er wohl schön sei? Gregor fragte seine Mama. Natürlich, keiner kann so schön schielen. Papa liebte an ihm seine miefigen Käsefüße und Opa seine fauligen Zähne. Der Nachbarin gefielen seine buckligen Warzen und seinem Bruder der schwabblige Bauch.
Das kleine Monster schaute in den Spiegel und betrachtete sich. Dann dachte er daran, wie seine Mutter ihn dabei geknuddelt hatte. Wie Papa ihn in die Luft geworfen und Opa ihn auf den Schoß genommen hatte. Wie sich die Ärmchen von seinem Bruder um seinen Bauch schlossen und wie gut der Kuss seiner besten Freundin auf die Nase tat. Und dann sah er es auf einmal auch…er war wunderschön!

Anmerkungen: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Genau das zeigen Dully & Dax ganz wunderbar mit diesem Bilderbuch. Eine kleine Geschichte über die Facetten der Schönheit und der Einzigartigkeit. Ein bewusster Blick auf die Stärken jedes Einzelnen. Jeder ist auf seine Art etwas Besonderes. Und vor allem darf jeder so sein, wie er ist. Die Antwort auf die Frage, was schön ist, ist und bleibt eben vielfältig.
Amüsant gelingt es dem Autorenduo die Botschaft zu vermitteln, ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Ein fabelhafter Spagat zwischen sensiblem Thema und großartiger Unterhaltung. Mit viel Witz. Der schon beim Text jede Menge an Spaß liefert und in den Illustrationen noch einmal mehr überrascht. Und mit liebevollem Gespür für die kleinen Momente. Wunderwunderschön.
Zum Vorlesen, zum Gemeinsam Lesen und um ins Gespräch zu kommen.

 

 

 

Wir Schüchternen
Simona Ciraolo
Bilderbuch, W
für alle (die jemanden schüchternen kennen)

Inhalt:
Für Schüchterne, Scheue, Zaghafte und Introvertierte Wesen dieser Welt und alle die solche kennen, hat die Autorin Simona Ciraolo ein absolut liebenswürdiges Bilderbuch gemacht. Im Mittelpunkt der Geschichte, die unter Wasser spielt, steht Maurice, ein hellrosa kleiner Dumbo-Oktopus. Er versteckt sich gerne, fällt lieber nicht auf, taucht oft ab und ist leicht zu übersehen. Auch über Geburtstagseinladungen kann er sich nicht so richtig freuen.
Warum es aber eine gute Idee ist, auch schüchterne Gäste auf Parties einzuladen und man ihnen unbedingt Chancen geben sollte, sich kennenlernen zu lassen, erzählt Ciraolo in ihrem Werk jungen Leser*innen.
Anmerkungen:
Das wunderschöne und einfühlsame Buch voller niedlicher, detailverliebter Meeresillustrationen holt jene vor den Vorhang, die sich lieber dahinter verstecken wollen. Das ist stärkend für alle, die sich mit dem Tintenfischlein identifizieren können und empathiefördernd für jene, die die Zurückgezogenheit anderer nicht nachvollziehen können.
Sehr empfehlenswert!