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Der Kleine und das Biest

Marcus Sauermann, Uwe Heidschötter

Bilderbuch K

Inhalt: Ein kleiner Junge hat eine Mutter, die sich in ein trauriges Biest verwandelt hat. Im Laufe der Geschichte bekommt man mit, dass die Ursache dafür die Trennung vom Vater war, der auch zu einem Biest mutiert ist. Damit wird nun alles anders. Der Kleine muss sich nun um vieles selber kümmern und zugleich auch um das Biest. Manchmal ist es sehr unangenehm, weil das Biest schlechte Laune verbreitet oder getröstet werden muss. Es kann aber auch sehr nett sein mit so einem Biest. Ein Biest verbietet nicht dauernd etwas, ermöglicht beim Fußball viele Torschüsse und nachts kommt es zu einem ins Bett. Ganz langsam wird aus dem Biest dann durch das Vergehen der Zeit, durch Gespräche mit Freundinnen und schöne Erlebnisse wieder in die Mutter. Sie verliebt sich sogar neu und ist gut drauf. Nun dauert es nur noch ein bisschen, bis auch Papa sich wieder in einen Vater verwandelt.

Anmerkungen: Dem Buch ging ein 6minütiger Animationsfilm voraus, den man sich im Internet anschauen kann. Er war sehr erfolgreich und wurde mit Preisen überhäuft. So wurde er zu einem Buch umgearbeitet. Das Thema „Trennung“ wird hier aus der Sicht des Jungen erzählt, der mit der Trauer der Eltern umgehen muss. Es geht nicht darum, wie sich die Scheidung konkret auf ihn auswirkt, also nicht darum, dass er evtl. umziehen muss oder sich sein Leben sonst ändert. Er geht vor allem darum, wie er mit den Emotionen und der Trauer der Eltern umgehen lernt. Er nimmt die Situation, wie sie ist, und merkt, dass es mit der Zeit dann auch wieder leichter wird.

Ein ungewöhnliches Buch, das das Thema aus einer ganz besonderen Perspektive erzählt.

 

 

Elsa! Elsa! Tausche Eltern gegen Hund

Pernilla Gesén, Christina Alvner

IK Familie
91 Seiten
ab 8 Jahren

Inhalt: Elsas Eltern schreien sich in letzter Zeit häufig an. Als Elsa mit ihrer besten Freundin Tora nach einem Kleid für die Abschlussfeier des ersten Schuljahres sucht, da hören die Mädchen ein Gespräch von Elsas Eltern mit an: sie wollen sich scheiden lassen. Wütend schreit Elsa ihre Eltern an und versteht die Welt nicht mehr. Sie will bei Papa bleiben und bei allem, was ihr vertraut ist. Aber diese Rechnung geht leider nicht auf. Die neue Stadt ist doof, der Nachbarjunge ist doof und Elsa ist richtig unglücklich. Elsa drückt ihren Stoffhund an sich und ist traurig…einen echten Hund hat sie sich sehnlichst gewünscht, bekommen hat sie nur ein neues Zuhause, das sie nicht mag. Elsa beschließt auszureißen, heim zu Papa. Tatsächlich gelingt ihr diese abenteuerliche Reise, bei der ihr sogar ein Hund zuläuft.
Die Eltern sorgen sich in der Zwischenzeit sehr, Elsa muss sich von Mama eine Standpauke gefallen lassen. Dabei wird Elsa richtig wütend und schreit heraus, wer denn hier eigentlich egoistisch ist. Die Eltern werden still … Als Erstes soll der Hund zu seinen Besitzern zurückgebracht werden und dann soll Elsa wieder mit Mama in ihr Neues zu Hause reisen und sich auf die Wochenenden bei ihrem Papa freuen. Zum Glück passieren ein paar Dinge, die Elsa wieder fröhlich stimmen. Auch wenn sie nun bei Mama wohnt, mag sie das inzwischen, denn Mama und Papa wollen Freunde sein und sich Mühe geben und der Nachbarjunge, der ist eigentlich ganz in Ordnung, der hat nämlich dichtgehalten und Elsa nicht verraten, als sie ausgerissen ist…

Anmerkungen: Diese sensible Geschichte über Elsa und ihre Eltern, zeigt auf, dass auch Kinder mutig sind und sich zu helfen wissen und erlaubt den Gedanken, dass es auch mal Kinder sein können, die sich von ihren Eltern „scheiden“ lassen. Interessant ist der Perspektivenwechsel. Witzig illustriert.

 

 

 

Papa, Jonas und der Tausch-Sonntag

Ruth Löbner, Sabine Büchner

IK Familie
56 Seiten
ab 7 Jahren

Inhalt: Brieftasche vergessen, Waschmaschine kaputt, Lieblingsbecher zerschmissen - Papa ist ein echter Pechvogel! Um wenigstens diesen Sonntag zu retten, hat Jonas eine geniale Idee: Einen Tag lang tauschen sie die Rollen! Jonas ist Papa und Papa ist Jonas. Das klappt wie am Schnürchen, bis Jonas an der Eisbude im Park eine böse Überraschung erlebt. Zum Glück meistert Papa in der Jonas-Rolle die brenzlige Situation mit Bravour…

Anmerkungen: Ein warmherziger und humorvoller Kinderroman über Rollentausch und Trennungsalltag, in dem sich Vater und Sohn besser verstehen und kennenlernen.

 

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Lola auf der Erbse

Annette Mierswa

IK Familie
194 Seiten
ab 9 Jahren

Inhalt: Loretta Lachmann lebt mit ihrer Mutter und ihrem Meerschweinchen Nadu auf einem Hausboot am Fluss. Sonderbar sind nicht nur Lolas rosarote Haare und ihre unten abgeschnittenen viel zu weiten Kleider und die Turnschuhe mit den verschiedenfarbigen Schnürsenkeln…nein, sie weigert sich auch zu wachsen und wäscht sich ihren Hals nicht mehr, seit dem letzten Kuss von Papa, der sich, laut Lola, in Luft aufgelöst hat. Einen wichtigen Gedanken hat er auch noch dagelassen und zwar sagt er, gibt es immer zwei Seiten von allen Dingen…keinen Schatten ohne Licht, keinen schönen Tag ohne einen trüben und keine Mama ohne einen Papa. Lola hat nur einen einzigen Freund und zwar den alten Fischer Solmsen, mit dem sie gerne auf einer kleinen Bank vor seinem Fischkutter sitzt und quatscht.
Doch dann weckt eines Tages ein Klassenkamerad namens Pelle ihre Aufmerksamkeit und Neugier… mit der Zeit entdeckt Lola, dass Pelle gar nicht Pelle ist, sondern Rébin, ein kurdischer Flüchtling, der mit seiner Familie illegal im Land lebt. Langsam lernt sie seine Geschichte und gleichzeitig auch ihre eigene und die ihrer kleinen Familie kennen und akzeptieren…und sie erkennt, dass die Aussage ihres Papas von den zwei Seiten der Dinge wahr ist und ihre Mama auch mit Kurt ihr „Gute-Laune-Kleid“ anziehen kann und ihr Papa, obwohl er eine neue kleine Familie hat und weit weg lebt, immer ihr Papa bleiben wird. Und plötzlich merkt sie auch, dass sie gewachsen ist…auch ein klein wenig über sich selbst hinaus…

Anmerkungen: Sehr komplexes Kinderbuch, ganz aus der Perspektive des Mädchens Lola erzählt, breites Themenspektrum (Trennung, neue Familie, neue Partner, Flucht, Kurden-Türken-Problematik, Illegalität, Solidarität, Bildung, Freundschaft, Anders sein, Vertrauen…). Es geht um das Gefühl „richtig zu sein“, da wo man ist und mit wem man ist…und um Identitätsfindung…sehr berührend und höchst empfehlenswert.„Im Herzen ist mehr Platz, als du dir vorstellen kannst“, so ein zentraler Satz von Lolas Mama. Das Cover lädt nicht unbedingt zum Lesen ein.

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