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Das kleine Wir

Daniela Kunkel

Bilderbuch W

Inhalt: Eines Tages geht den befreundeten Kindern Ben und Emma ihr WIR-Gefühl verloren, weil sie sich zu viel gestritten und weil sie immer zu viel "ICH!" gesagt haben. Das WIR ist scheu und hat sich versteckt. Die beiden Kinder vermissen es sehr. Ohne das WIR bleibt alles grau und ohne Freude. Und so machen sie sich auf die Suche nach ihm.Wo steckt das WIR bloß? Die beiden Kinder schreiben ihm Briefe und bitten es, zu ihnen zurückzukommen. Und schließlich ist das WIR wieder Teil ihres Lebens - und die Freude darüber riesengroß.

Anmerkungen: Ein humorvolles, lehrreiches Bilderbuch über das WIR-Gefühl. Das WIR-Gefühl ist für Erwachsene wie für Kinder sehr wichtig. Wie kann man das WIR-Gefühl Kindern nahebringen und erklären? Diese Geschichte ist wunderbar zum Vorlesen geeignet und bietet ganz viel Raum für Gespräche.

 

 

Herr Hase und Frau Bär – Immer Ärger mit Frau Bär

Christa Kempter, Frauke Weldin

Bilderbuch H

Inhalt: Frau Bärs untrüglicher Sinn für Unordnung macht Herrn Hase schwer zu schaffen. Immer die vielen Krümel auf der Treppe… Das hält ja kein Hase aus. Als er sich zum x-ten Mal beschwert, streiten sie sich heftig und Frau Bär rauscht beleidigt davon. Doch als sie dann weg ist, merkt Herr Hase, dass ihm Frau Bär ganz schrecklich fehlt. Und plötzlich sind die paar Krümel auf der Treppe gar nicht mehr so schlimm.

Anmerkungen: Eine warmherzig erzählte Geschichte über die Schwierigkeiten des Zusammenlebens und die nötige Toleranz, die es von allen Beteiligten dazu braucht.
Ein Bilderbuch, das eine wichtige Botschaft übermittelt: Zusammensein klappt, wenn man auf den anderen Rücksicht nimmt, etwas an sich selbst arbeitet und nicht immer alles so eng sieht.
Toleranz und Rücksicht sind die Werte, die hier mitgegeben werden.

 

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Das Königsspiel

Maria Blazejovsky

Bilderbuch K
 

Inhalt: Tim und Tina sind beste Freunde und verbringen am liebsten den ganzen Tag miteinander. Doch eines Tages ist alles anders: Die beiden spielen das Königsspiel. Wer gewinnt, wird König und bekommt eine glänzende, funkelnde Krone. Tim gewinnt das Spiel, doch Tina wollte auch König sein und so entbrennt ein wilder Streit zwischen den beiden. Keiner möchte nachgeben und nach eifrigen Wortgefechten ziehen sich Tim und Tina schmollend zurück. Jeder der beiden spielt nun für sich alleine ";König"; und muss dabei schmerzlich feststellen, dass es ohne den anderen nicht besonders Spaß macht. Gegenseitig wünschen Sie sich die irrwitzigsten Dinge.

Anmerkungen: Das Königsspiel ist eine sprachlich und bildlich wunderschön komponierte Geschichte über Streit und Versöhnung.

 

 

 

Gordon und Tapir

Autor: Sebastian Meschenmoser

Bilderbuch G

Inhalt: Gordon, der pedantische Pinguin, der seine Fischkonserven in Reih und Glied ordnet, sitzt auf dem Klo und greift ins Nichts. Papier alle! Eine verdächtige Spur führt ins Zimmer von Freund Tapir. Dort fläzt der Wohnungsgenosse in schönstem Dschungel-Chaos. Früchte sind am Boden verstreut, und das vermisste Klopapier findet sich sowohl als Turban auf dem Kopf des unordentlichen Tieres als auch in Lianenform von der Decke baumelnd wieder. Jetzt reicht’s! Das ist der Anlass für eine ernsthafte Auseinandersetzung zwischen den Mitbewohnern, bei der es unter anderem auch um die Freundin von Tapir geht – eine füllige Nilpferddame, die ständig das Bad blockiert. Der Abwasch kommt selbstverständlich auch zur Sprache.
Tapir wiederum stört auch so einiges an Gordon – und so liegen nach dem Krach beide Tiere in ihren Betten und grämen sich. Die Lösung, die der Autor dann für seine beiden Protagonisten findet, mag für ein Kinderbuch ein wenig überraschend sein. Aber so ist das Leben: Eine räumliche Trennung muss her. Und siehe da: Jetzt funktioniert die Freundschaft wieder!

Anmerkungen: Das alles klingt fast nach einem Buch für große Leute…und Sebastian Meschenmoser räumt auch ein, dass viel Erwachsenenhumor drin steckt. Aber das macht nichts. Kindern (wenn sie denn nicht in einer WG groß werden) fehlt vielleicht die Erfahrung mit den beschriebenen Situationen in der konkreten Ausprägung und bestimmt verstehen sie nicht jede der zahlreichen Anspielungen. Aber sie kennen ähnliche Streitigkeiten in anderem Kontext und können den Kern der Geschichte übertragen. Zu viel Nähe ist manchmal nicht gut, ein wenig Abstand kann helfen, eine an sich wunderbare Freundschaft zu retten. Genug Witze, über die sie lachen können, finden sie auch.

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So war das! Nein, so! Nein, so!

Kathrin Schärer

Bilderbuch S
 

Inhalt: Ein Dachs und ein Bär bauen ein Turm aus Steinen. Plötzlich kommt der Fuchs und der Turm fällt um. WIE kam es dazu? Jeder schildert seine Sicht des Vorgangs. Ein Eichhörnchen hat alles beobachtet und schildert seine Sichtweise. Nur hilft das leider auch nichts… Trotzdem zeigt das Eichhörnchen einen Weg auf, wie wieder friedlich miteinander gespielt werden kann und dass ein anderes Spiel miteinander eine Lösung sein kann. Etwas ruhen lassen und abschließen, gehört auch dazu. Manchmal können Streitfälle nicht wirklich gelöst werden, dennoch kann man wieder Frieden schließen. Die Tiere im Buch machen es vor.

Anmerkungen: Am Beispiel der streitenden Tiere können die Kinder eigene Konfliktsituationen durchdenken und über mögliche Lösungen nachdenken. Das Buch ist mit seinen kurzen Texten besonders als Lektüre ab der 1. Klasse geeignet.

Hallo Donald Trump

Sophie Siers, Anne Villeneuve

IK Familie (Sachbilderbuch)
36 Seiten
ab 9 Jahren

Inhalt: Sam muss sich ein Zimmer mit seinem Bruder teilen, wovon er ziemlich genervt ist. Eines Abends hört er in den Nachrichten von Donald Trumps Plänen, eine Mauer zu Mexiko zu bauen. Das bringt Sam auf eine Idee: Eine Mauer im Kinderzimmer könnte all seine Probleme lösen. Hochmotiviert beginnt er, an den US-amerikanischen Präsidenten zu schreiben, um sich mit ihm über seine Kinderzimmermauerpläne auszutauschen. Denn in seinem Umfeld zeigt sich niemand von diesem Vorhaben begeistert. Seine Eltern sind stattdessen der Meinung, dass die Brüder doch einfach mal miteinander reden und so eine Lösung finden könnten…

Anmerkungen: Dies ist kein Buch, das ohne Erklärung einfach so vorgelesen werden kann. Es ist ein Buch, über dessen Inhalt gesprochen werden muss. Es eignet sich gut, um darüber zu sprechen, auf welche Art und Weise man Konflikte sinnvoll lösen kann.

Anton auf dem Baum

Michael Wrede

Bilderbuch A

Inhalt: Anton wohnt in Haus Nr. 2 und hat viele gute Ideen. Aber er hat niemanden, der ihn mitspielen lässt. Jeden Tag versucht Anton bei verschiedenen Tieren Freunde oder Spielkameraden zu finden: Am Dienstag bei den Vögeln, die aber nur jemanden mit Federn in ihren Baum lassen. Am Mittwoch bei den Mäusen, die nur Langschwänze beim Fußball dabeihaben wollen. Anton bindet sich eine lange Kordel um - aber jetzt sind alle Torwart und brauchen ihn nicht mehr. Am Donnerstag möchten die Frösche nur Taucher im Teich baden lassen und sind alle verschwunden, als Anton mit seiner Taucherausrüstung wieder am Wasser ist. Anton nimmt das alles mit einem "Macht nichts" hin. Nur als die Igel ihn auch noch ausschließen, hört man ein "Schade!". Am Samstag trifft er schließlich den Waschbären, der eine Schaukel baut und dabei Hilfe gut gebrauchen kann. Und siehe da - als die Schaukel fertig ist, kommen alle anderen Tierkinder und wollen auch auf den Baum, was Anton und der Waschbär gerne erlauben. "Ist doch genug Platz für alle." Anton und sein neuer Freund machen sich dann aber auf den Weg zu Antons Haus und unterhalten sich darüber, was sie gerne machen.

Anmerkungen: Die Geschichte ist sehr einfach, hat aber viel Tiefe. Die Kinder kennen die Situation des Mitmachen – Wollens und Nicht – Dürfens und können so mitfühlen, wie es Anton geht. Er wird davon aber nicht bitter oder böse, sondern lässt dann seinerseits alle wieder auf den Baum. Der Autor urteilt selber nicht – dadurch kann mit den Kindern ein offenes Gespräch geführt werden. Interessant ist auch der Texte, der nur aus Dialogen besteht, vor denen jeweils die Figuren gezeichnet sind, die sprechen.

Der Knäckebrot-Krach: Bei Oma und Opa fliegen die Fetzen

Bob Konrad, Daniela Kohl

IK Familie
93 Seiten
ab 8 Jahren

Inhalt: Mayo und ihr jüngerer Bruder Super fahren in den Ferien zu Oma und Opa. Ihre Mama hat so ihre Zweifel, ob das eine gute Idee ist, denn immer wenn die beiden Kinder nach Vogelzwitsch fahren, passiert etwas. Mama macht sich Sorgen, aber für die Kinder sind Ferien bei Oma und Opa die tollste Sache der Welt und sie hatten auch gar nicht vor, irgendetwas anzustellen. Genau genommen war es Mamas Schuld, dass dann doch etwas passierte. Denn sie war es, die ihren Kindern das Knäckebrot eingepackt hat. Da Opas Begrüßungskuchen verbrannt war, packten die Kinder das Knäckebrot aus. Knäckebrot hat eine glattere und eine etwas rubbeligere Seite. Zum Entsetzen von Oma streicht Opa Isi die Butter auf die raue und damit in ihren Augen die falsche Seite. Butter gehört auf die glatte Seite des Knäckebrots! Es entwickelt sich ein handfester Streit, bei dem bald das ganze Dorf mitmacht. Die Männer halten rau, die Frauen glatt für die richtige Butterseite. Mayo und Super versuchen zu vermitteln, aber die Männer werden vor die Tür gesetzt und ziehen Richtung Hammelhüpf davon, wo sie Unterschlupf bekommen. Daraufhin entwickelt sich ein lustiger Streit mit Stinkesocken, Wasserbomben und Gemüseschleudern. Während die Kinder noch versuchen, Mamas Bitte um friedvolle Ferien zu erfüllen, benehmen sich die Erwachsenen wie Kinder. Vertauschte Welt, aber genau das macht das Buch auch so lustig.

Anmerkungen: Die Geschichte wird uns von Mayo erzählt. Mayo erzählt uns in kurzen, knackigen Sätzen wie es zum großen Knäckebrotkrach kam. Unterstützt wird die Erzählung von Comicblasen für Dialoge und Fotobeschreibungen. In dem Buch übernehmen die Erwachsenen die Rolle, die in Kinderbüchern sonst den Kindern zukommen. Sie bewerfen sich mit Wasserbomben und Stinkesocken, tragen Unterhosen auf dem Kopf und bauen eine Gemüseschleuder.
Das Buch ist gestalterisch an ein Tagebuch angelehnt. Hier wurde mit Notizblattoptik, Fotos inklusive Beschriftungen und Klebestreifen gearbeitet.
Die lockere Gestaltung lädt zum Verweilen und Betrachten ein und die jungen Leser*innen merken eigentlich gar nicht wie schnell sie ein ganzes Buch gelesen haben. Durch die vielen Illustrationen und die sehr kurzen Textabschnitte ist das Buch auch sehr gut für Erstleser und Lesemuffel geeignet.