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Die beste Medizin                          Krebserkrankung

Christine Hamill
IK Familie
201 Seiten
ab 10 Jahren

Inhalt: Philip ist zwölf Jahre alt und eigentlich hat er ein richtig tolles Leben: Er versteht sich prima mit seiner Mutter, in der Schule läuft es auch gut, da ist Ang, sein absolut bester Freund - kleinere Schwierigkeiten gibt es nur mit Mädchen, den Lehrern und einem Klassenkameraden, der ihn ständig mobbt. Doch Philips unbeschwertes Leben findet ein jähes Ende, als seine Mutter an Brustkrebs erkrankt. Philip ist geschockt. Es ist ja schon schlimm genug, dass seine Mutter ernsthaft krank ist. Aber hätte sie nicht wenigstens eine weniger peinliche Art von Krebs entwickeln können?... wie Zehen-Krebs oder Ohren-Krebs? Während dieser schwierigen Zeit schreibt Philip Briefe an seinen Helden, den Comedian Harry Hill (einen britischen Comedian, den es wirklich gibt!), von dem er sich Ratschläge erhofft. Wer sonst, wenn nicht dieser, könnte ihm wirklich weiterhelfen, seine Ma wieder zum Lachen zu bringen?

Anmerkungen: Sie habe ein lustiges Buch über die unlustige Sache Krebs schreiben wollen, sagte die irische Autorin in einem Interview. Genau das ist ihr gelungen - und noch viel mehr. Zur Tumorerkrankung einer Alleinerziehenden hat Christine Hamill nicht weniger gepackt als die Wirrnisse der Pubertät. Der Tiefe des Romans hat die Leichtigkeit des Erzählens kein bisschen genommen. Dass das Erwachsenwerden kein Spaß und das mit der Liebe kompliziert ist, dass eine lebensbedrohliche Krankheit bei allen Familienmitgliedern Angst, Zweifel und Unsicherheit auslöst, all das können und sollen die Scherze nicht überdecken. Kein Scherz ist platt, nichts geht ins Lächerliche, niemals kommt Schadenfreude auf. In medizinischem Sinne hilft Lachen weder gegen Fußpilz noch gegen Krebs. Sich alles an Normalität und jede Unbeschwertheit zu versagen macht die Sache, auch wenn das eine Binsenweisheit ist, aber weder besser noch leichter. Wenn es eine Botschaft gibt, dann die, dass es nicht schaden kann, sich daran gelegentlich zu erinnern.

2017 hat Christine Hamill für "The Best Medicine" den Laugh Out Loud Book Award erhalten.

Wie ist das mit dem Krebs?
Dr. Sarah Herlofsen, Sarah Geisler
IK Unser Körper, Sachbuch
ab 6 Jahren

Inhalt: In einer Mischung aus sachlichen Informationen und Kinderfragen nähert es sich diesem schwierigen Thema und ist dabei ebenso sachlich wie emotional. Zunächst erfahren wir einiges über gesunde Zellen und dass sich diese zu Krebszellen verändern können. Es wird erklärt, wie der Körper versucht, kranke Zellen zu beseitigen, was bei Krebszellen aber oftmals nicht gelingt. Daran schließt sich ein Kapitel über die Behandlungsmöglichkeiten von Krebs an, wobei die verschiedenen Therapien als Werkzeuge gegen den Krebs bezeichnet sind. Ganz ehrlich legt die Autorin zwei mögliche Ausgänge dar – ein Krebskranker kann wieder gesund werden, einige müssen sterben. Im Anschluss ist ein umfangreiches Nachwort für Erwachsene, in dem viele Tipps und Hilfestellungen für den Umgang zum Thema Krebs mit Kindern erklärt sind.

Anmerkungen: Die Autorin Sarah Herlofsen hat das richtige Gespür dafür, was Kinder beschäftigt und welche Erklärungen für Kinder hilfreich sind. Sie verfügt zum einen über die notwendige Qualifikation, da sie als Biomedizinerin und Stammzellenforscherin nicht nur über die biologischen und medizinischen Grundlagen Bescheid weiß und zusätzlich Philosophie studierte. Als in ihrer eigenen Familie jemand an Krebs erkrankte, wollte sie ihren Kindern offen antworten und stellte fest, dass es keine geeigneten Kinderbücher als Hilfestellung gibt. Also entwickelte sie eine kleine Geschichte über den Krebs für ihre Kinder. Später suchte Sarah Herlofsen Kontakt zu anderen betroffenen Familien und sammelte dabei viele Kinderfragen über die Krankheit Krebs, die sie in diesem Kinderbuch aufgenommen hat.

 

Meine mutige Piratenmama                                     Thema: Krebserkrankung

Karine Surugue, Rémi Saillard
IK Unser Körper, Bilderbuch
ab 6 Jahren

Inhalt: Die Mama des kleinen Erzählers ist Piratin, die auf dem Schiff „Wagemut“ Haien und allen möglichen Gefahren auf den Weltmeeren trotzt, besonders den gemeinen Riesenkrebsen, die Mama auch schon Narben zugefügt haben. Aber sie kämpft erfolgreich zusammen mit ihrer Mannschaft, die, so kann man das auf den Bildern sehen, aus Ärzten, Pflegern und natürlich aus einem Kapitän besteht. Trotzdem kommt sie manchmal, wenn es sehr stürmisch war, seekrank nach Hause, und manchmal mag sie auch das Essen nicht, obwohl Papa als Schiffskoch wirklich Leckeres zubereitet. Aber die bunten Kopftücher, die gegen Wind und Wetter schützen, sind wirklich lustig; Piraten müssen sich nämlich die Haare scheren, wegen der Läuse auf dem Schiff. Mamas Ziel ist es, eine Schatzinsel zu finden; und als sie das Seeungeheuer, das den Schatz bewacht, endgültig besiegt hat, kann sie die „Wagemut“ wieder verlassen, um mit ihrem kleinen Matrosen den Strandspaziergang zu genießen.

Anmerkungen: Das Thema Krebs wird im Buch selber nicht direkt angesprochen, lediglich auf dem Cover steht „Krebs in der Familie - Ein Bilderbuch, das Zuversicht vermittelt“. Die Krankheit der Mutter und ihr Kampf dagegen wird im Buch konsequent in der Metapher des Kampfes gegen Seeungeheuer auf einem Piratenschiff erzählt. Das kann für sehr junge Kinder sicher eine Hilfe sein, um mit so einer Erkrankung in der Familie umzugehen. Die Autorin war selber als Mutter von vier Kindern von Brustkrebs betroffen und ihr jüngster Sohn, ein Piratenfan, war zum Zeitpunkt der Diagnose vier Jahre alt. Für ältere Kinder kann das Buch ein Einstieg ins Thema sein, es reicht aber wahrscheinlich nicht aus, um alle Fragen zu beantworten.